Stille Demenz-Gefahr: Hoher Blutdruck

Hoher Blutdruck – Hypertonie – leistet etlichen Krankheiten Vorschub. Neben Schlaganfällen, Herzin-farkten und schmerzhaften Verengungen der Beinschlagadern zählt hierzu vor allem auch eine Demenz. Das Risiko eines geistigen Verfalls scheint insbesondere dann sehr hoch zu sein, wenn der Blutdruck bereits in jungen Jahren über der Norm liegt.

Aber auch Männer und Frauen, bei denen bereits im Alter von 39 bis 44 Jahre die oberen und unteren Blutdruckwerte die kritische Marke von 140 beziehungsweise 80 Millimeter auf der Quecksilbersäule (mmHg) überstiegen hatten, erkrankten laut einer neuen Studie mit rund 125.000 Personen fast doppelt so oft an einer vaskulären Demenz wie Personen mit durchweg normalen Werten, aber auch doppelt so oft wie solche, bei denen die Hypertonie erst im Alter von 65 Jahren oder noch später aufgetreten war.

Kein Zweifel besteht daran, dass andauernder Hochdruck den Schlagadern – jenen Blutbahnen, die das Gewebe mit Sauerstoff versorgen – in erheblichem Maße zusetzt und damit die Gefäßalterung – Arteriosklerose – vorantreibt. Die gute Nachricht: Gelingt es, den hohen Blutdruck zu senken, lässt sich diese Gefahr merklich zurückdrängen.

Verhängnisvoll ist, dass eine Hypertonie gerade bei jungen Erwachsenen oft unerkannt bleibt oder von diesen nicht ernst genug genommen wird. Dass ein zu hoher Blutdruck nicht als eine gesundheitliche Bedrohung wahrgenommen wird, kommt leider nicht von ungefähr. Anders als etwa eine Migräne er-zeugt hoher Blutdruck in aller Regel keine Beschwerden und damit auch keinen Leidensdruck. Er ist vielmehr ein stiller Killer. Denn er lässt die Schlagadern rascher altern und bereitet so den Boden für altersbedingte Leiden. Jungen Gefäßen schadet er dabei mindestens ebenso sehr wie betagten. So entspricht das biologische Alter der Schlagadern von Teenagern, deren Blutdruck im roten Bereich liegt, jenen von vier bis sechs Jahre älteren Personen ohne Hypertonie.

Bedenklich ist vor diesem Hintergrund, dass immer mehr Kinder und Jugendliche zu hohe Blutdruck-werte aufweisen, bedingt durch die zunehmende Verbreitung von Übergewicht, mangelnder Bewegung und einer ungesunden Ernährung. So ist schon heute jedes sechste Kind im Alter zwischen drei und siebzehn Jahren zu füllig, und sechs Prozent von ihnen sind dickleibig, also adipös.

Doch jede einzelne Maßnahme – ob nun Gewichtsverlust, mehr Bewegung oder eine gesündere Ernäh-rung, inklusive salzarmer Kost – kann viel bewirken. Jeder zu hohe gemessene Wert darf nicht bagatel-lisiert werden. So beträgt die obere Blutdruckgrenze für eine/n Siebenjährige/n: 113/72 mmHg, für eine/n 12-Järige/n: 124/76 mmHg. Gern berät man Sie in Ihrer Apotheke vor Ort zur gesunden Ernährung, die auch Kindern schmeckt.